Lofoten – mal anders

 

Dr. Martina Melzer, veröffentlicht: 24.06.24

 

 

Lofoten im März. Das hieß früher typischerweise: Schneestürme, Wind, mieses Wetter, tolle Stimmungen, mit viel Glück mal ein paar Stunden Sonne. Aber früher ist nicht heute. Das Klima ändert sich, das Wetter, die Menschen, die Welt. Ich auch.

Auf einer Reise Anfang März stellte sich auf den nord-norwegischen Inseln sehr ungewöhnliches Wetter ein: eine Woche lang praktisch nur Sonnenschein, fast kein Wind, teilweise sogar Seenebel. Eigentlich großartig. Ein Traum. Nur: Was ist mit den ganzen Sturmstimmungen, den Schneeverwehungsaufnahmen, den Bildern am Meer mit langer Verschlusszeit und strähniger Gischt? Die Motive tummeln sich doch im Fotografinnen-Hirn...

Naja, man muss sich halt anpassen. Sich neue Motive ausdenken. Mal nicht das machen, was man immer macht, sondern was anderes. Und siehe da, es geht doch! Dann eben Spiegelungen, Nebelstimmungen, und was man sonst noch alles auf den Lofoten entdecken kann:

 

 

Und was hatte diese Reise mit Selbstvertrauen zu tun, wie im Vorspann angekündigt? Ich habe mich weitgehend von mehreren langjährigen Erkrankungen erholt, die mich unheimlich geschwächt haben. Ich konnte immer weniger. Ich war zu erschöpft, zu schwach. Irgendwann musste ich auch auf meine geliebten Reisen verzichten. Es ging nicht mehr. Zu anstrengend. Nach mehreren Jahren Pause wagte ich mich dieses Jahr zusammen mit meinem Partner das erste Mal wieder ins Flugzeug: auf die Lofoten.

Und: Es funktionierte! Zwar noch mit Einschränkungen und dem ein oder anderen blauen Fleck. Aber – ich – war – auf – den – Lofoten!!! Sogar mit Fotoausrüstung, teilweise selbst am Steuer des Mietwagens, mit viel mehr Unternehmungen als erhofft. Das gab mir so viel Vertrauen zurück – in meinen Körper und mich. Ja, ich schaffe es zurück ins Leben. Großartig.